Joghurt selber machen – ganz einfach!

  • Home
  • Zutaten
  • Joghurtbereiter
  • Rezepte
  • Tipps
  • Häufige Fragen

Die Geschichte des Joghurts

Limetten-JoghurtMilch ist das erste Nahrungsmittel, das der Mensch nach seiner Geburt zu sich nehmen kann. Deshalb versuchten die Menschen schon bald, sich mit Milch von Schafen, Kühen oder Ziegen zu ernähren.

Leider hat Milch aber einen großen Fehler: Sie wird furchtbar schnell ungenießbar.

Wohl mehr aus Zufall als aus Planung muss irgendwann einmal jemand die Entdeckung gemacht haben, dass das Aufbewahren von Milch in Tiermägen diese verändert. Das war die eigentliche Geburtsstunde des Joghurts.

Gesicherte Fakten

Archäologen nehmen an, dass dies schon um etwa 5.000 v. Chr. geschehen sein könnte. Allerdings erst um das Jahr 500 v. Chr. finden sich sowohl in Persien als auch in Indien Inschriften, die den Joghurt und seine Produktion beschreiben.

Während der Joghurt seit dieser Zeit in Osteuropa und großen Teilen Asiens bekannt war, konnte er sich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa durchsetzen. Im Jahr 1905 entdeckte der bulgarische Forscher Stamen Grigorow das sogenannte „bacillus bulgaricus“, das als Milchsäurebakterium für die Umwandlung von Milch in Joghurt verantwortlich ist.

Nur zwei Jahre später – 1907 – veröffentlichte der russische Bakteriologe Ilja Metschnikow seine Untersuchungen zur Gesundheit der bulgarischen Landbevölkerung. Er erklärte die hohe Lebenserwartung der dortigen Bauern durch den täglichen Verzehr frischen Joghurts.

Aufgrund dieser Erkenntnisse und der für Kühlung notwendigen Verbreitung der Elektrizität setzt ein wahrer Joghurt-Boom ein. Heute isst jeder Deutsche im Schnitt etwa 15 kg Joghurt pro Jahr.

Legenden

Die griechischen Sagen berichten, dass der Gott Apollo mit der Nymphe Kyrene ein Kind hatte. Dieser Halbgott hieß Aristaios und war ein wahrer Menschenfreund. Denn er führte die Bienenzucht und den Anbau von Ölbäumen ein. Ebenso führte er die Menschen in die Kunst der Käse- und Joghurtherstellung ein.

Der französische König Franz I. (1494-1547) hatte über viele Jahre hin unter Verdauungsproblemen zu leiden. Kein französischer Arzt konnte ihm helfen. Eines Tages kam ein türkischer Arzt und kurierte ihn mit Joghurt.

Gute Links bei mehr Interesse

CulturesForHealth.com hat einen englischsprachigen Überblick

Bei Jean-Puetz-Produkte.de gibt es eine Zusammenfassung auf Deutsch

Eine recht kurze Übersicht findet man bei Uni-Protokolle.de

 

Anleitung für perfekten Joghurt

Kirschjoghurt

Kann man die Kunst des Joghurt-selber-Machens in 5 Minuten lernen? Natürlich!

Wir beschreiben hier zwei Methoden. Die erste ist etwas aufwändiger, liefert aber zuverlässigere Ergebnis. Die zweite kommt mit weniger Aufwand aus, garantiert aber nicht immer perfekten Joghurt.

Methode 1: Aufwändiger, aber zuverlässig

  1. Cuisinart YM400E Joghurt- und KäsebereiterDie Joghurtgläser in den elektrischen Joghurtbereiter stellen und diesen einschalten
    Der Joghurtbereiter heizt dann die Gläser auf knapp 45 Grad Celsius auf. Füllt man die erwärmte Milch in diese Gläser ein, kühlt sie nicht gleich auf für Milchsäure bakterien ungeeignete Temperaturen ab. Beim Einfüllen in kalte Gläser kann das aber durchaus passieren.
    Ohne Milchsäurebakterien, auch Joghurt-Kulturen genannt, kann kein Joghurt entstehen.
  2. Dann 1 Liter Milch (am besten 3,5% fetthaltige Milch) auf 42-45 Grad Celsius erwärmen
    Das macht man in der Mikrowelle oder auf dem Herd. Ganz wichtig ist, dass genau die vorgeschriebene Temperatur erreicht wird. Ansonsten ist es den Joghurt-Kulturen zu kalt (macht sie faul und träge) oder zu heiß (lässt sie absterben).
    Am besten überprüft man die Temperatur mit einem digitalen Thermometer. Besonders gut geeignet ist das Modell Scala von GEFU, das man recht günstig bekommen kann. Es misst Temperaturen von -45 bis +200 Grad in wenigen Sekunden und eignet sich auch ideal für weitere Einsätze in der Küche (Steak, Braten, Babynahrung).
    GEFU Scala Thermometer
  3. Die warme Milch impfen
    Zum Impfen kann man ein Naturjoghurt (idealerweise gleicher Fettgehalt wie Milch) oder Joghurt-Kulturen verwenden (siehe Zutaten für Joghurt).
    Bei Naturjoghurt sollte man etwa 150 g, bei Kulturen eine Menge nach Angaben des Anbieters verwenden. Den Joghurt oder die Kulturen in mehreren Schritten zur warmen Milch hinzugeben und mit einem Schneebesen gut verrühren.
  4. Joghurtgläser befüllen und 6-8 Stunden im Joghurtbereiter reifen lassen
    Den Milch-Naturjoghurt-Kulturen-Mix in saubere Joghurtgläser geben und Deckel aufsetzen. Dann die Gläser für 6 bis 8 Stunden in die Joghurtmaschine (zu den empfohlenen Modellen) stellen.
    Ganz wichtig ist, dass es während dieser Zeit zu keinen Erschütterungen kommen darf. Denn die Milchsäurebakterien mögen das nicht und stellen dann ihre Arbeit ein.
  5. Joghurtgläser in Kühlschrank geben
    Nach Ablauf der Reifezeit (auch Fermentation) genannt, sollte man die Joghurtgläser sofort in den Kühlschrank geben. Wartet man damit ab, kann der Joghurt zu sauer werden.

[sam id=2 codes=’true‘]

Das war es auch schon. Dieser selbst gemachte Joghurt sollte innerhalb von 7 Tagen verzehrt werden. Ein Glas kann als Naturjoghurt zum Impfen der nächsten Produktion verwendet werden.

Methode 2: Der einfachere Weg zum Joghurt

KirschjoghurtDiese Methode findet sich üblicherweise in den Rezeptheften der Joghurtbereiter. Sie ist zwar einfacher, aber auch risikoreicher, da die Milchsäurebakterien ganz am Anfang in viel zu kalter Milch schwimmen. Meistens klappt diese Methode, doch leider nicht immer.

  1. Kalte Milch impfen
    Milch mit Kühlschrank-Temperatur wird mit 150 g Naturjoghurt oder Joghurt-Kulturen in Pulverform angereichtert. Alles gut mit einem Schneebesen vermengen.
  2. In Joghurtgläser einfüllen und 8-10 Stunden im Joghurtbereiter reifen lassen
    Da die Milch im kalten Zustand in den Joghurtbereiter kommt, dauert es länger als bei vorgewärmter Milch, bis der Reifeprozess abgeschlossen ist.
  3. Joghurtgläser entnehmen und im Kühlschrank aufbewahren
    Nach Abschluss der Fermentation entnimmt man die Joghurtgläser möglichst sofort und bewahrt sie bis zum Verzehr im Kühlschrank auf.

Achtung: Die zweite Methode kann natürlich nur mit einem elektrischen Joghurtbereiter funktionieren, der die Erwärmung der Milch übernimmt. Stromlose Joghurtbereiter oder Einpacken in Bettdecken bzw. Aufstellen neben der Heizung kommen ohne vorheriges Erwärmen der Milch (wie in Methode 1 beschrieben oder durch heißes Wasser à la Thermoskannen-Prinzip) nicht aus.

 

Buch-Rezension: Joghurt, Quark und Käse – Natürlich selbst gemacht

Quirini Buch Joghurt, Quark und Käse

Quirini Buch Joghurt, Quark und KäseObwohl es eigentlich gar nicht schwer ist, seinen eigenen Joghurt oder Käse zu machen, wünscht man sich manchmal halt doch ein Referenzbuch.

Cosima Bellersen Quirini, eine erfahrene Autorin, hat dieses Werk mit „Joghurt, Quark und Käse: Natürlich selbst gemacht“ geliefert. Sie zeigt, wie man mit einfachen Mitteln in der eigenen Küche diese Produkte aus Milch herstellen kann.

Inhalt

Auf knapp 150 Seiten bietet Bellersen Quirini eine fundierte Einführung in das Selber-Machen von Joghurt und Käse. Das ganze Buch ist liebevoll und großzügig bebildert und macht schon alleine dadurch Appetit.

Die Inhalte lassen sich folgendermaßen gliedern:

  • Einführung in die Milch und deren Verarbeitung
  • Herstellung von Joghurt, Dickmilch, Kefir und Lassi
  • Herstellung von Butter, Crème fraiche und Mascarpone
  • Herstellung von Käse (von Frischkäse über Weichkäse bis Schnitt- und Hartkäse)
  • Glossar, Buchtipps, Verzeichnis

Beurteilung

Das Buch eignet sich sowohl für absolute Anfänger als auch Fortgeschrittene, da zunächst die Grundlagen einfach und leicht verständlich erklärt werden. Darauf aufbauend bietet die Autorin dann zahlreiche Rezepte, anhand derer sich das neu erlernte Wissen in die Praxis umsetzen lässt.

Die Rezepte sind in der Regel so gehalten, dass man mit einfachsten Zutaten zum Ziel kommt. Man muss also nicht erst Stunden im Internet suchen, wo man nur eine bestimmte, exotische Zutat herbekommen kann.

Die ausprobierten Rezepte haben allesamt sehr gut funktioniert und führten zu absolut köstlichen Käsestücken und Joghurts.

Besonders gut gefallen haben die Ratschläge, was zu tun ist, wenn einmal etwas schief geht. Denn oft lassen sich die Zutaten noch retten und in das erwünschte Endprodukt verwandeln – wenn man nur weiß wie.

Das Buch ist nicht teuer – siehe aktuellen Preis bei Amazon – und bietet einen fairen Gegenwert für seinen Preis. Von uns bekommt es eine Kaufempfehlung.

 

  • 1
  • 2
  • 3
  • …
  • 6
  • Nächste Seite »

Zur Anleitung

Wichtige Infos

  • Milchsorten

Buch-Tipp

Mehr Infos

Copyright © 2024

Impressum - Datenschutz - Kontakt